André Siegfried

französischer Historiker, Soziologe, Nationalökonom und Geograf; Vertreter Frankreichs auf internat. Konferenzen; Prof. in Paris; Leitartikler des "Figaro"; Veröffentl. u. a.: "Aspekte des 20. Jahrhunderts"

* 21. April 1875 Le Havre

† 28. März 1959 Paris

Internationales Biographisches Archiv – Personen aktuell 31/1964

vom 20. Juli 1964

Wirken

André Siegfried wurde am 21. April 1875 in Le Havre als Sproß einer elsässischen evangelischen Familie geboren. Sein Vater, ein einflußreicher Überseekaufmann, war Oberbürgermeister von Le Havre, saß als Abgeordneter für das Departement Seine-Inférieure im Parlament und war von 1892-1893 Handelsminister im Kabinett Ribot.

Seit 1885 lebte S. in Paris, wo er das Lycée Condorcet besuchte und später an der Universität Jura, Geschichte, Soziologie, Nationalökonomie und Geographie studierte. Er promovierte zum Dr. phil. und zum Dr. jur.

In den Jahren 1900-1902 unternahm er eine Weltreise, die sein Weltbild als Geograph, Historiker und Wirtschaftswissenschaftler ungemein weitete. Auch später hat er immer wieder die angelsächsischen Länder, aber auch Mittelamerika, den Fernen Osten, Indien und Australien bereist. Am 1. Weltkrieg nahm er als Verbindungsoffizier zur britischen Armee teil.

S. war von 1911-1958 Professor für Wirtschaftsgeographie, Ideengeschichte, Verfassungslehre und Soziologie an der "Ecole libre des Sciences Politiques" in Paris. Seit dem Jahre 1933 lehrte ...